Wenn dein Hund ständig an der Leine zieht, kann das nicht nur sehr anstrengend und nervig sein, sondern mitunter auch gefährlich. Im schlimmsten Fall landest du irgendwann mit einer ausgekugelten Schulter bei der Physiotherapie oder dein Vierbeiner quetscht sich durch das Leineziehen irgendwann mit dem Halsband die Luftröhre. So oder so sind das keine rosigen Aussichten: Daher empfiehlt es sich, das Ziehen an der Leine zeitnah zu unterbinden und die eigene Leinenführigkeit zu verbessern.
Wir nennen dir mögliche Gründe für das Leineziehen und verraten dir wertvolle Tipps & Übungen, wie du das Verhalten deines Vierbeiners ändern und den Spaziergang mit dem Hund wieder zum Vergnügen machen kannst.
Darum zieht dein Hund an der Leine – die Gründe
Grundsätzlich ist für einen Hund „bei Fuß“ zu laufen, nicht unbedingt ein natürliches Verhalten, da sie als freiheitsliebende Tiere eher daran interessiert sind, sich in ihrem Revier zu bewegen. Wir Hundebesitzer wissen, dass sie am liebsten überall schnüffeln, toben und spielen würden – während sie gleich mehrere Duftmarken setzen. Daher musst du deiner Fellnase das Laufen an der Leine erst einmal beibringen.
Oftmals kann auch unsere Einstellung als Frauchen und Herrchen schuld daran sein, dass der Spaziergang an der Leine für unsere Vierbeiner zur Qual wird. Das heißt, wenn du Gassigehen als Tagesordnungspunkt siehst, den du stur abarbeitest, dann merkt dein Hund, dass du keinen Spaß daran hast. Auch fehlende Interaktion durch Spiele können deinen Hund schließlich dazu veranlassen, seinen eigenen Kopf zu entwickeln und dich an der Leine durch die Gegend zu ziehen.
Neben diesen Gründen können jedoch auch die folgenden Dinge für das Leineziehen deines Hundes verantwortlich sein:
Zu kurze Leine
Überprüfe zunächst die Länge der Leine, denn wenn diese zu kurz eingestellt ist, wird dein Vierbeiner bei ein paar Schritten vorwärts zwangsläufig an der Leine ziehen. Mit einer Schleppleine wie unserer 5 Meter Outdoor-Schleppleine umgehst du das Problem ganz einfach: Diese Hundeleine schenkt deinem Hund maximale Freiheit, während du trotzdem noch die Kontrolle hast.
Auch eine verstellbare Leine kann deinem Hund mehr Freiheit bieten und das Leineziehen allmählich verhindern.
Begegnung mit anderen Hunden
Viele Hunde kennen die Begegnung mit anderen Hunden nur im Freilauf – das könnte auch bei deinem Hund der Fall sein. Wenn ihr also beim Spaziergang einem anderen Vierbeiner begegnet, will dein Hund direkten Kontakt aufnehmen und zieht deswegen an der Leine.
Um deinem Hund beizubringen, dass ein anderer Hund kein Grund ist, an der Leine zu ziehen, kann es helfen, den Abstand zu dem anderen Hund zu vergrößern. Auch sogenannte „Social Walks“ mit anderen Hundebesitzern können gegen das Leineziehen helfen – wenn dein Hund daran gewöhnt ist, mit mehreren Artgenossen an der Leine spazieren zu gehen, zieht er nicht mehr.
Die ersten Schritte: So gewöhnst du deinem Hund das Ziehen ab
Um deinem Hund das Leineziehen abzugewöhnen, ist ein effektives Leinentraining nötig – der erste Schritt im Training sollte sein, das Gassigehen für deinen Hund attraktiver zu gestalten. Nimm dir jeden Tag für eine große Runde Zeit, schenk deinem Hund dabei Aufmerksamkeit und plane neben dem Laufen an der Leine auch etwas Freilauf ein.
So sorgst du dafür, dass dein Hund die Leine mit etwas Positiven verknüpft. Das Leineziehen kann nämlich auch mit einem negativen Gefühl oder Stress verbunden sein: Es ist daher sinnvoll, dass du deine Fellnase auch anleinst, wenn etwas Tolles passiert, so wie Streicheleinheiten, Füttern oder Spiele. Auf diese Weise lernt dein Hund, dass die Leine nicht sein Feind ist und es keinen Grund gibt, daran zu ziehen.
Um Verletzungen vom Leineziehen zu vermeiden, empfiehlt sich statt eines Halsbands ein gut sitzendes Geschirr. Nicht nur, dass ein Geschirr wie unser V2 Comfort Walk Pro den Druck besser verteilt und die Luftröhre nicht eindrücken kann – Hunde mit Geschirr neigen zudem weniger zum Ziehen und sie eignen sich besonders für junge Hunde und Welpen, die noch nicht leinenführig sind.
Egal, welche Maßnahme du ergreifst, eins sollte klar sein: Es gibt keine Wundermittel! Du brauchst viel Geduld und Ausdauer, um deinem Hund das Ziehen vollständig abzugewöhnen, denn Leinentraining braucht Zeit. Wenn jedoch nichts gegen das Leineziehen hilft und sich keine Erfolge einstellen, ist der Gang zu einem professionellen Hundetrainer ratsam.
Leinenführigkeit beim Gassigehen – Übungen & Tricks gegen das Leinenziehen
Wir haben ein paar effektive Übungen im Kampf gegen das Leinenziehen für dich aufgelistet, mit welchen du deine Leinenführigkeit langfristig verbessern kannst.
Beim Training musst du immer darauf achten, dass du konsequent bist. Das heißt, immer, wenn dein Vierbeiner an der Leine zieht, musst du ihn korrigieren – egal in welcher Situation, denn ein Hund kann nicht unterscheiden, wann das Ziehen an der Leine in Ordnung ist und wann nicht.
Richtung wechseln
Wenn dein Hund plötzlich an der Leine zieht, dreh dich einfach um und geh in die entgegengesetzte Richtung. Wiederhole dies jedes Mal, wenn dein Vierbeiner an der Leine zieht. Diese Übung zwingt deinen Hund zur Konzentration und bringt ihm bei, aufmerksamer auf dich zu achten. Sobald dein Vierbeiner wieder locker an der Leine lässt und „bei Fuß“ läuft, ist es wichtig, ihn mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten zu belohnen.
Wie angewurzelt stehen bleiben
Diese Übung heißt auch „der Baum“, denn beim Zerren an der Leine bleibst du ohne Kommando schlagartig stehen. Wenn dein Hund versteht, was gerade passiert ist, er dir wieder Aufmerksamkeit schenkt und die Leine locker durchhängt, darfst du deinen Vierbeiner loben, belohnen und kannst weitergehen. Wende diese Methode so lange an, bis dein Hund weiß, dass er dich nicht an der Leine durch die Gegend zerren, sondern brav neben dir laufen soll.
Aufmerksamkeit auf sich lenken
Um deinem Hund auf diese Weise das an der Leine ziehen abzugewöhnen, kannst du beim Spaziergang ein quietschendes Spielzeug zur Hand nehmen und dieses jedes Mal als Kommando drücken, wenn dein Hund zieht. Schaut dein Hund zu dir und lässt locker, belohnst du ihn mit einem Leckerli und gehst anschließend weiter. Vor allem bei jungen Hunden oder Welpen, die an der Leine ziehen, bietet sich diese Methode an – sie kann aber auch mit anderen Übungen kombiniert werden.
Blockieren
Beim Blockieren musst du besonders aufmerksam sein, um rechtzeitig reagieren zu können: Beim Ziehen an der Leine stellst du dich deinem Hund in den Weg und blockierst ihn. Mithilfe von Körpersprache machst du deinem Vierbeiner so deutlich, dass du dieses Verhalten nicht von ihm wünscht. Wiederhole diese Übung so lange, bis dein Hund endlich das Leine ziehen unterlässt.
Absolute No-Go's beim Training sind jedoch aggressive und Schmerzen verursachende Methoden wie Würge- oder Stachelhalsbänder, abruptes Ziehen an der Leine, Anschreien oder Elektroschocker. Frauchen und Herrchen, die ihren Hund lieben, bestrafen ihn bei Fehlverhalten nicht mit Aggressionen und Folterinstrumenten dieser Art!
Fazit: Leinenführigkeit ist für dich und deinen Hund erlernbar
Wie vieles im Leben ist auch die Leinenführigkeit eine Frage der Übung. Da Hunde nicht von Natur aus darauf ausgelegt sind, „bei Fuß“ zu laufen, sondern sehr freiheitsliebende Geschöpfe sind, die sich gerne frei bewegen, musst du deinem Vierbeiner das Laufen an der Leine erst einmal beibringen.
Wenn es trotz allem zum ungeliebten Ziehen an der Leine kommt, gibt es zahlreiche Methoden und Tricks, um dieses Verhalten wieder zu korrigieren.
Sobald du die Gründe für die fehlende Leinenführigkeit deines Hundes kennst – etwa eine zu kurze Leine, negative Gefühle gegenüber der Leine oder Ablenkung durch andere Hunde – kannst du mit einfachen Übungen versuchen zu korrigieren. Auch der Wechsel von einem Halsband zu unseren Geschirren kann das Ziehen an der Leine reduzieren – für Welpen und Hunde, die die Leinenführigkeit noch vollständig erlernen müssen, sind Geschirre die optimale Lösung.
Dein Leinentraining kann u. a. diese Methoden beinhalten:
- Richtung wechseln/kreuz und quer gehen
- „Der Baum“ – einfach stehen bleiben
- Aufmerksamkeit mit quietschenden Spielzeugen auf sich lenken (ideal für junge Hunde und Welpen)
- Blockieren des Weges
Wichtig beim Training ist, dass du konsequent bleibst und deinen Hund so lange korrigierst, bis er das Zerren an der Leine endgültig lässt. Auch die Belohnung bei richtigem Verhalten ist äußerst wichtig für den Lernprozess deines Vierbeiners.
Du brauchst viel Geduld und Ausdauer, um das Verhalten deines Hundes nachhaltig zu korrigieren – sei daher achtsam und keineswegs aggressiv deinem Hund gegenüber, unterlasse Bestrafungen sowie den veralteten Leinenruck.
Zieht dein Hund an der Leine oder hat er mal an der Leine gezogen? Erzähle uns in den Kommentaren, wie du deine Leinenführigkeit verbessert hast!