Der Kangal gehört wohl zu den imposantesten Hunden weltweit. Noch vor einigen Jahren zählte die Hunderasse eher zu der absoluten Ausnahme in deutschen Städten und Dörfern. Doch in letzter Zeit erfreut sich der große Herdenschützer auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Allerdings ist die eigenständige Rasse nicht für jedermann geeignet und die Haltung kann zur echten Herausforderung werden.
Kangal oder Karabash: wo ist der Unterschied?
Der Kangal ist laut offizieller Bezeichnung ein anatolischer Hirtenhund. In seinem Heimatland, der Türkei, wird der intelligente Schwarzkopf ursprünglich Karabash genannt. In der türkischen Provinz Shivas lebt eine äußerst einflussreiche Familie namens Kangal. Sie begann schon sehr früh, die riesigen Herdenschützer professionell zu züchten. Daher verdankt der Karabash ihnen seinen neuen Namen. Letztendlich ist also immer der gleiche Herdenschützer gemeint.
Groß, größer, Kangal!
Bei der ersten Begegnung mit einem Kangal hat so mancher Zweibeiner eine gehörige Portion Respekt. Kein Wunder. Immerhin bringt der stattliche Rüde bei einer Widerristhöhe von bis zu 81 Zentimetern stolze 65 Kilogramm auf die Waage. Hündinnen sind zwar mit 71-79 cm etwas kleiner, aber dennoch größer als viele ihrer Artgenossinnen.
Solltest du mit einem Kangal Welpen liebäugeln, bedenke daher immer: Das süße Hundekind wird mit der Zeit zu einem echten Riesen und benötigt entsprechend viel Platz. Auch bei der Schlafplatzwahl musst du die Körpergröße entsprechend bedenken. Die Hunderasse benötigt, wie alle anderen Hunde, ausreichend Platz, um sich der Länge nach ausstrecken zu können. Unser KUDDE Hundebett gibt es deshalb auch in einer XXL-Version. Hier kann der intelligente Herdenschützer nach Herzenslust dösen und seinen athletischen Körper entspannen. Bedenke jedoch immer: Kangals wurden ursprünglich für die Arbeit im Freien gezüchtet. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass den stattlichen Hunden schnell zu warm ist. Ein temperaturausgleichender Stoff wie unser Alltid-Bezug ist für jeden Kangal eine wahre Wonne.
Der Kangal hat seinen ganz eigenen Charakter
Ursprünglich sind Kangals in der Türkei zu finden. Dort, in den Bergregionen Anatoliens, bewachen und verteidigen die intelligenten Hunde bzw. ihre Vorfahren seit ca. 10.000 Jahren Schafe und andere ihnen anvertraute Tiere. Dabei sind die Herdenschützer oftmals wochenlang auf sich alleine gestellt und treffen ihre eigenen Entscheidungen.
Auch wenn die meisten Herdenschützer heute längst nicht mehr gegen Bären und Wölfe kämpfen, schlummert diese Fähigkeit noch immer tief in ihren Genen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Hunderasse als besonders eigenständig und territorial gilt. Natürlich ist jeder Hund ein Individuum und bringt seine ganz eigenen Charakterzüge mit. Aber die Grundtendenzen dieser Rasse sind eben die eines eigenständigen Wächters und Beschützers. Deshalb kommt es auch bei Begegnungen mit anderen Hunden immer wieder zu Konflikten zwischen den Herdenschützern und ihren Artgenossen. Ein Kangal ist kein Rudeltier im herkömmlichen Sinne. Der imposante Riese möchte nicht mit fremden Hunden spielen, sondern sieht in ihnen viel mehr eine Bedrohung seines Territoriums. Auch wenn der Hund äußerlich völlig ruhig und entspannt wirken mag, darfst du dich davon nicht täuschen lassen. Hunde dieser Rasse können blitzschnell reagieren und ihr Revier verteidigen, wenn sie es für nötig erachten.
Das musst du dir immer bewusst machen, wenn du über die Haltung eines Kangals nachdenkst.
Die richtige Haltung und Pflege eines Kangals
Die Hunderasse gehört auf den ersten Blick zu den pflegeleichtesten. Immerhin benötigen die Hunde keine übermäßige Fellpflege und gelten als besonders robust. Allerdings ist der Kangal ein sehr bewegungsfreudiger und ausdauernder Hund. Aufgrund seiner enormen Stärke solltest du beim gemeinsamen Spaziergang eine Leine wählen, die robust ist und gut in deiner Hand liegt. Unsere Classic Leine macht dabei stets eine gute Figur. Für das Freilauftraining eignet sich eine Schleppleine besonders gut. Sie bietet dem kraftvollen Riesen einen großen Bewegungsradius und ermöglicht dir trotzdem ein schnelles Eingreifen in Gefahrensituationen. Denke dabei bitte immer daran, deinen Kangal an einem Geschirr zu führen, um Verletzungen der äußerst sensiblen Halswirbelsäule zu vermeiden.
Hundesport ist für Kangals nicht empfehlenswert. Das würde auf Dauer zu einer Überlastung seiner Gelenke führen. Auch hektische Spiele solltest du besser vermeiden, denn die Herdenschützer geraten zu schnell in große Aufregung. Da wird aus Spaß ganz schnell ernst und die Hunde verteidigen im schlimmsten Fall ihr Revier bzw. ihre Beute.
Dennoch braucht jeder Kangal eine Aufgabe. Nur so kann er seiner wahren Bestimmung folgen.
Die eleganten und athletischen Vierbeiner sind keine Begleit- und Familienhunde. Sie sind Beschützer und brauchen einen großen Garten und idealerweise eine eigene Herde, die sie bewachen können. Auch gemütliche und ausgiebige Spaziergänge kommen dem ausgeprägten Bewegungsdrang dieser Rasse sehr entgegen. Da die Hunde überaus intelligent sind, kannst du bei ihnen mit Nasenarbeit und Intelligenzspielen punkten.
Für Anfänger ist die Hunderasse in keinem Fall geeignet. Er benötigt eine sehr klare, konsequente und souveräne Führung - aber natürlich fernab von jeglicher Aggression und Gewalt. Selbst wenn du sehr Hundeerfahren bist, kann sich das Zusammenleben mit einem Kangal als schwierig erweisen. Letztendlich entscheidet nämlich der Hund selbst, ob er seinem Menschen den nötigen Respekt entgegenbringen kann und will. Hat man jedoch einmal das Herz eines Kangals erobert, so hat man einen fürsorglichen, treuen und verlässlichen Freund fürs Leben gewonnen
Typische Krankheiten eines Kangals
Aufgrund seiner Ursprünglichkeit hat der Kangal nicht mit rassebedingten Erbkrankheiten zu kämpfen. Allerdings neigt die Hunderasse aufgrund der stattlichen Größe zu Arthrose. Diese degenerative Gelenkerkrankung geht mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einher. Du kannst der Erkrankung jedoch optimal vorbeugen und die Symptome lindern, indem du auf eine gesunde Ernährung deines Hundes achtest. Auch wenn Kangals ernährungstechnisch sehr genügsam sind, benötigen die großen Hunde dennoch eine ausreichende Zufuhr wichtiger Nährstoffe. Auch Gelenknahrung in Form von Chondroitin und Glucosamin können dem Riesen das Leben erleichtern.
Die alte Weisheit „Wie man sich bettet, so liegt man“, trifft auf große Hunde in besonderem Maße zu. Da der Kangal bei jedem Wetter gerne viel Zeit im Freien verbringt und am Liebsten eigenständig seinen großen Garten verteidigt, solltest du ihm auch hier einen geeigneten Liegeplatz anbieten. Unsere Outdoor Hundematte Jokkmokk ist dafür optimal. Die orthopädische Liegematte ist nicht nur wasserdicht und robust, sondern schenkt deinem Kangal eine optimale Unterstützung seiner Gelenke.
Ist der Kangal in Deutschland überhaupt erlaubt?
Grundsätzlich darfst du den türkischen Hirtenhund auch in Deutschland halten. Allerdings zählt die Rasse in einigen Bundeländern zu den sogenannten Listenhunden. Hier benötigst du eine Haltererlaubnis und musst erhöhte Hundesteuer zahlen.
Hast du Erfahrungen mit einem Kangal Hirtenhund? Was sind deine Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.