Immer mehr Wetterkapriolen beherrschen unser Klima. Extrem heiße Sommer gehören fast schon zum Tagesprogramm in der schönsten Jahreszeit. Hitze jenseits der 35 Grad Celsius sind wir ebenso wenig gewohnt wie viele unserer Haustiere. Vor allem Hunde können darunter leiden: da sie nur sehr wenige Schweißdrüsen haben, versuchen sie sich durch Hecheln über die Zunge abzukühlen. Bei Hunden mit sehr langem Fell und viel Unterfell hilft das nur bedingt. Doch in ihrem Rudel gibt es ja auch Menschen, die sie unterstützen können. Wir haben unsere Top-Tipps zum Thema "Hunde abkühlen bei großer Hitze" zusammengestellt. Und erläutern, wann und für welche Hunde ein Kühlmantel zum Einsatz kommen kann. Denn vor allem für ältere, erkrankte oder übergewichtige Hunde kann Hitze eine große körperliche Belastung darstellen.
So machen es die Profis: Top 10 Tipps zum Abkühlen von Hunden bei großer Hitze
1. TRINKEN! TRINKEN! TRINKEN!
Versorge deinen Hund jederzeit mit genügend Flüssigkeit, biete ihm immer wieder Wasser an und achte darauf, dass der Trinknapf jederzeit gefüllt ist, damit dein Hund nie auf dem Trockenen sitzt. Unterwegs solltest du immer eine Flasche Wasser dabei haben.
2. DEN HUND NIEMALS IM AUTO LASSEN
Ganz gleich, ob die Fenster auf sind und der Wagen im Schatten steht: EIN HUND DARF IM SOMMER NIEMALS ALLEINE IM AUTO BLEIBEN!!! Wenn du bemerkst, dass ein Hund alleine im Auto sitzt, ist das sogar ein Grund, die Polizei zu rufen, weil es Tierquälerei ist. Die Hitze im Auto kann für schwerwiegende Schäden an den Organen sorgen, bis hin zum Herzstillstand.
3. ÖFTER KLEINE MAHLZEITEN FÜTTERN
Wir kennen das selbst: im Sommer ist Essen keine große Freude, von Gartenpartys mal abgesehen. Auch für Hunde sind wenige große Portionen an heißen Tagen eher schwer verdaulich. Besser ist es, regelmäßig kleine Portionen bereitzustellen, die den Magen nicht übermäßig belasten.
4. ÜBERMÄSSIGE ANSTRENGUNG VERMEIDEN
Den Hund neben sich am Fahrrad laufen lassen oder ein umfangreiches Agility-Programm absolvieren zu lassen, ist bei Hitze ein No-Go. Der Hund wird beim normalen Gassi gehen selbst sein Tempo bestimmen. Spaziergänge sollten idealerweise in den kühleren Morgen- und Abendstunden stattfinden.
5. BADEN UND PLANTSCHEN
Bei euch in der Nähe ist ein Badesee, ihr habt ein Planschbecken im Garten oder lauft sowieso oft am Hundestrand entlang? Prima, denn ein Bad im kühlen Nass kann eine Offenbarung an heißen Tagen sein. ACHTUNG: prüfe vorher, ob sich dein Hund nicht zu heiß anfühlt, damit sein Kreislauf durch das kühle Wasser nicht beeinträchtigt wird und lasse ihn nicht zu viel Wasser schlucken. Dein Hund ist wasserscheu? Dann zeige ihm, wie schön Wasser ist, indem du ihn erst mit den Pfoten eintauchen lässt. Er wird schnell merken, dass es angenehm ist, wenn das Wasser verdunstet und kühlt.
6. SIESTA HALTEN
Auch Hunde lieben es, bei Hitze zu chillen, sich zu entspannen und Siesta zu halten. Sucht euch ein schattiges Plätzchen auf der Wiese, im Garten oder drinnen und lasst es euch gutgehen. Die hohen Temperaturen sorgen bei Mensch und Tier für schnelle Ermüdung und machen regelmäßige Pausen notwendig.
7. VOR SONNENBRAND SCHÜTZEN
Ja, auch Hunde können einen Sonnenbrand bekommen. Besonders hellhäutige und hautempfindliche Tiere können davon betroffen sein. Vor allem an der Nasenspitze und den Ohren. Diese können einfach mit etwas Sonnencreme eingecremt werden, am besten eine für empfindliche Haut.
8. ZUGLUFT UND KLIMA-ANLAGEN MEIDEN
Das Bild vom coolen Hund mit Sonnenbrille im Cabriolet hat jeder schon mal irgendwo gesehen. Sieht süß aus, ist aber nicht gut für deinen Hund, denn es kann schmerzhafte Augenentzündungen nach sich ziehen. Auch eine zu kalt eingestellte Klimaanlage im Auto kann Kreislaufprobleme verursachen. Faustregel: die Temperatur im Auto sollte nur 6 °C geringer sein als draußen, also bei 34 °C Außentemperatur nicht im Auto wie gewohnt auf 22 °C herunterkühlen, sondern maximal auf 28 °C.
9. LANGES FELL REGELMÄSSIG BÜRSTEN
Beim regelmäßigen Bürsten wird die Unterwolle entfernt und es kommt mehr Luft an die Haut, was dein Hund sehr genießen wird. Am besten sucht ihr einen professionellen Hundefriseur auf, der deinem Hund einen der Fellstruktur und Rasse angebrachten Sommer Look verpasst. Denn nur wenn es professionell gemacht und nicht einfach nur abgeschoren wird, leidet auch die Haarstruktur nicht. Bei falsch geschorenem Fell kann die Wärmeregulation sogar negativ beeinträchtigt werden. Apropos Fell: Hunde mit dunklem Fell erhitzen schneller als Hunde mit hellem Fell.
10. SICH EIN EIS ALS ABKÜHLUNG GÖNNEN
Nicht umsonst sind Eiscafés im Sommer überlaufen. Und auch Hunde lieben es, eine kühle Köstlichkeit zu schlecken. Du musst dafür nicht die trendige Hunde-Eisboutique im nächsten Szeneviertel aufsuchen. Fülle etwas Naturjoghurt, Hüttenkäse, Quark in ein Hunde-geeignetes Gefäß (z.B. ein leerer, kleiner Joghurtbecher) und stelle dieses in das Gefrierfach. Für Leckermäulchen kannst du das Lieblingsobst oder Lieblingsfressen dazugeben, also pürierte Banane, Erdbeere oder auch Leberwurst. Du weißt am besten, was dein Hund mag, also probiere es einfach aus.
So leistest du Erste Hilfe, wenn dein Hund bereits überhitzt ist
Hitze ist ein großer Stressfaktor für deinen Hund. Und je nach Charakter reagiert er anders darauf. Während der eine Hund auch im Sommer agil ist, ist der andere schon nach kurzer Zeit überanstrengt. Schaue dir deinen Hund regelmäßig an. Wenn er stärker hechelt als sonst, nervöser erscheint oder dich mit glasigen Augen anblickt, kann er bereits einen Hitzeschlag haben. Auch plötzliches Erbrechen, hin und her taumeln oder eine dunklere Zunge als gewöhnlich sind Anzeichen für zu viel Sonne und Hitze. Bringe deinen Hund in diesem Fall sofort in den Schatten. Hole etwas lauwarmes Wasser, um ihn damit von innen durch Trinken und von außen durch abtupfen zu kühlen. Vermeide eine zu schnelle Abkühlung. Hat sich der Zustand soweit stabilisiert, gehe mit deinem Hund direkt zum Tierarzt und befolge dessen Anweisungen. Dann sollte es deinem Hund bald besser gehen.
Ein Kühlmantel sorgt für Abkühlung
Ein weiteres Hilfsmittel zum Abkühlen von Hunden an heißen Tagen kann ein Kühlmantel wie Hjälp sein. Der funktioniert völlig ohne Chemie nach dem Verdunstungsprinzip, ähnlich dem Schwitzen bei uns Menschen: der Kühlmantel wird in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und dann dem Hund angezogen. Durch das verwendete Material ist das nicht vergleichbar mit einem nassen Handtuch zur Abkühlung, denn die Feuchtigkeit bleibt im Inneren des Kühlmantels und wird erst nach und nach abgegeben. Über einen Klettverschluss wird der Kühlmantel dem Hund optimal angepasst, um ihn nicht einzuengen und für einen angenehmen Tragekomfort zu sorgen. Gerade ältere und allergische Hunde sowie Hunde mit Herzproblemen sind für einen Kühlmantel prädestiniert, da sie dann weniger hecheln müssen, um sich abzukühlen.
Das Team von bussgeldkataloge.de hat sich noch näher mit den rechtlichen Gegebenheiten beschäftigt:
GASTBEITRAG
Hitzetod im Auto: wenn das Fahrzeug zur tödlichen Gefahr wird
Hundehalter lassen ihren Vierbeiner beim Einkaufen gerne mal im Auto. In der kühleren Jahreszeit ist dies in der Regel kein Problem. Geht es jedoch auf den Sommer zu und die Temperaturen steigen auf 20 Grad Celsius und mehr, verwandelt sich das Fahrzeug schnell zur Todesfalle. Wird ein solcher Fall beobachtet, ist das Eingreifen durchaus erlaubt, allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen.
Autos heizen sich zu schnell auf
Leider wird die Gefahr der schnellen Hitzeentwicklung im Auto noch immer unterschätzt. An einem warmen Sommertag kann sich das Auto im Inneren auf bis zu 70 Grad Celsius aufheizen. Temperaturen ab 40 Grad Celsius werden für Hunde bereits gefährlich. Es ist dabei völlig unerheblich, ob das Auto im Schatten geparkt wird oder nicht. Denn die Sonne wandert rasch. Selbst der offen gelassene Schlitz am Fenster reicht nicht aus, um eine geregelte Luftzirkulation zu gewährleisten.
Wird der Hund nicht rechtzeitig entdeckt, erleidet er unter der Einwirkung der Hitze irreparable Organschäden, die schlimmstenfalls zum Herzstillstand führen.
Ist es strafbar, wenn der Hund bei Hitze im Auto bleibt?
Generell ist es immer ratsam, Hunde nicht allein im Auto zu lassen. Allerdings gibt es Gründe, die ein solches Handeln nicht immer ermöglichen. Zudem es für viele Hunde weniger stressig ist, im Auto zu bleiben, als beispielsweise mit in ein Geschäft zu gehen.
Generell gilt, dass es nicht untersagt ist, einen Hund im Auto zu lassen. Trotzdem gibt es den Grundsatz, darauf zu achten, dass die äußeren Bedingungen stimmen müssen. Das bedeutet, der Hund darf weder unterkühlen noch überhitzen.
Jeder Tierhalter, der gegen den genannten Grundsatz handelt, muss möglicherweise mit einer Anzeige wegen Tierquälerei rechnen. Dies beinhaltet entweder eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Wann und wie sollten Passanten eingreifen?
Wer an einem warmen Tag einen Hund in einem Auto sitzen sieht, sollte immer handeln. Inwiefern man Hilfe leisten kann, hängt von unterschiedlichen Dingen ab.
Zunächst stellt sich die Frage, woran man erkennt, dass es dem Hund im Auto schlecht geht. Deutliche Anzeichen hierfür sind das ständige Hecheln und Apathie. Der Hund reagiert nicht auf Ansprache oder ein Klopfen am Fenster. Viele Vierbeiner taumeln und müssen sich übergeben. Ein weiteres Anzeichen ist eine dunkle Zunge und ein glasiger Blick, was darauf hindeutet, dass er bereits einen Hitzeschlag erlitten hat. Somit schwebt der Hund in akuter Lebensgefahr.
In einem solchen Fall ist schnelles Handeln gefragt, denn der Hund muss dringend aus dem Auto geholt werden und Hilfe erhalten. Am besten gehen Beobachter hierbei wie folgt vor:
- Steht das Auto auf dem Parkplatz eines Geschäfts und das Tier ist ganz klar in Not, notiert sich der Beobachter am besten das Nummernschild und lässt den Besitzer über die Lautsprecheranlage des Geschäfts ausrufen.
- Ist der Besitzer nicht aufzufinden, wird die Polizei verständigt. Diese unternimmt sämtliche Maßnahmen, um das Tier aus dem Auto zu befreien.
- Sollte der Hund bereits in Lebensgefahr schweben, kann es sinnvoll sein, die Scheibe des Autos einzuschlagen. Dies ist jedoch nur als "Notstand" gerechtfertigt, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, den Hund aus seiner Lage zu befreien. Um diesen Zustand sicherzustellen, sollten Zeugen hinzugezogen, sowie Fotos mit dem Handy aufgenommen werden. Mittels dieser lässt sich später der Sachverhalt rekonstruieren und eine Notwendigkeit belegen. Denn in diesem Fall wird die Vorgehensweise nicht als Sachbeschädigung ausgelegt.
Ist der Hund erst einmal befreit, sollte er möglichst schnell an einen schattigen Platz gebracht und mit etwas handwarmem oder leicht kühlem Wasser versorgt werden. Bestenfalls kühlt man seinen Körper und benetzt seine Zunge mit dem Wasser. Allerdings ersetzen sämtliche Erste-Hilfe-Maßnahmen keinen Gang zum Tierarzt. Daher ist das Tier, selbst wenn es sich scheinbar rasch erholt, im Anschluss diesem vorzustellen.
Was ist bei einer Reise mit Hunden zu beachten?
Wer mit seinem Vierbeiner unterwegs ist, sollte ihm unterwegs stets die Möglichkeit geben, Pausen zu machen. Daneben ist ein regelmäßiges Anbieten von Wasser oder einer Abkühlung während der besagten Pausen empfehlenswert.
Welche Tricks hast du für heiße Tage? Wie kühlt sich dein Hund am liebsten ab? Lass es uns in den Kommentaren wissen.